„Das Auto ist die sichtbar gemachte Seele des Mannes.“ So formulierte es der Philosoph Manfred Hinrich einmal. Von Autos beseelt ist auch der Senftenberger Ingenieur
Gerhard Agthen. Seine Leidenschaft tobt der Gründer des Automodellklubs Senftenberg jedoch weder auf Autobahnen noch Waldwegen aus, sondern auf dem
Lausitzer-Automodell-Ring.
Hier schießen die kleinen Flitzer mit bis zu 120 km/h über die Piste. „Wir haben wirklich gute Bedingungen. Durch die gute Zusammenarbeit mit den Stadtwerken bekamen
wir dort auch schnell und unkompliziert einen Elektroanschluss.“ Angefangen hatte der 51-Jährige 1977 mit einer aus Epoxidharz und Glasseide gefertigten Karosse eines
Brabham BT 45, damals ein englischer Formel-1-Rennwagen. „Als Kind hatte ich den Defa-Film `Rivalen am Steuer´ gesehen. Danach hat mich der Motorsport nicht mehr
losgelassen! Und durch die Unterstützung der Gesellschaft für Sport und Technik war das Hobby auch nicht so teuer.“
Gerhard Agthen machte sich einen Namen in der Szene. Und deren Vertreter kamen 1982 aus der ganzen DDR angereist, zum ersten Rennen um den Großen Preis von Senftenberg.
Die Leidenschaft für den Modellsport breitete sich übrigens in der ganzen Familie aus: Sohn Robert schafft es 2005 zum Deutschen Meister, Neffe Christian 1993 immerhin
zum Vereinsmeister. Und seine Frau? Die sorgt beim Boxenstopp immer für die passende Verpflegung: „Leichte Kost? Nee. Meistens Kartoffelsalat und Würstchen.“ Und das
würde auch noch für neuen PS-Nachwuchs reichen, den sich der Klubchef dringend wünscht.